Heute erzähle ich Euch von meiner Arbeit als Friseurin. In dem Working Hostel, in dem ich während meines Jobs auf der Kiwi Plantage gelebt habe, schnitt ich den Backpackern abends noch die Haare. Man darf das natürlich nicht mit meiner Arbeit im Salon vergleichen, da ich hier unter ganz anderen Umständen gearbeitet habe. Doch für einen Haarschnitt benötige ich auch nicht all zu viel. Meine Scheren, einen Kamm und einen Umhang habe ich aus Deutschland mitgebracht. Einen Stuhl oder eine andere Sitzmöglichkeit findet man immer und somit steht einem Haarschnitt nichts mehr im Wege. Außerdem waren die Backpacker dankbar einen günstigen Haarschnitt zu bekommen.
Zu meinen Kunden hier in Neuseeland gehören überwiegend Männer. Das liegt daran, dass es bei kurzen Haaren einen großen Unterschied macht ob diese 2cm länger sind oder eben nicht.
Die Backpacker-Damen, zumindest die mit denen ich gesprochen habe, gehen vor ihrer großen Auslandsreise in ihrer Heimat zum Friseur und lassen dort die Haare auf Vorrat abschneiden oder sie nutzen den langen Auslandsaufenthalt um ihre Haare wachsen zu lassen. Somit sparen sie sich das Geld für einen Friseurbesuch im Ausland.
Wie ich oben schon erwähnte, war die Arbeitsplatzsituation eine völlig andere als im Salon. Mal schnitt ich draußen am Beach, auf dem Flur im Hostel oder sogar im Dunklen mit einer Handy-Taschenlampe Haare.
Hier die kurze Story zum Haarschnitt im Dunklen:
An meinem letzten Abend im Hostel entschieden sich kurzfristig noch 2 Männer dazu die Haare abzubekommen bevor ich am nächsten Morgen abreise. Es war schon 21:45 Uhr und das Licht im Aufenthaltsraum wird um 22:30 Uhr ausgeschaltet. Ich wusste vorher schon, dass das zeitlich sehr eng wird. Ich konnte und wollte aber nicht einem der Beiden absagen. Doch obwohl ich mich beeilte, schaffte ich es natürlich nicht bis 22:30 Uhr fertig zu werden. So beendigte ich meinen Haarschnitt im Dunklen mit einer Handy-Taschenlampe. Diese verrückte Aktion habe ich für Euch in einem kurzen Video festgehalten.
Ich habe hier nicht nur Haare schneiden dürfen, nein, ich habe wieder einmal feststellen dürfen, dass schöne Haare meine Leidenschaft sind. Natürlich ist auch Haarpflege hier ein großes Thema für mich. Ich bin nun 1 Monat hier und habe viel Sonne und Salzwasser in dieser Zeit erleben dürfen und meine Haare leider auch. Doch dank meinem geliebten „Hitzeschutz“, der als Pflegecreme und UV-Schutz fungiert, und einer Intensivkur sind meine Haare nach wie vor top. Genau aus diesem Grund konnte ich meine Finger nicht stillhalten und musste an meiner Haarfarbe rumspielen. Ich bin eben Friseurin durch und durch.
Bei unbekannten Produkten kann das Ergebnis auch beim Profi anders als erwartet ausfallen. Es sollte ein Rosa/Pink in den Spitzen werden. Nun ist es eher ein Pink/Pink geworden. Das ist aber nicht wirklich tragisch, da es sich rauswächst. Doch an dieser Stelle bitte ich alle Nicht-Friseure darum: Versaut Euch eure Haare nicht mit unüberlegten Experimenten. Verwendet man ein „falsches“ Produkt ist es nicht so leicht das ungewollte Ergebnis wieder rückgängig zu machen.